Vom Johanniterorden in Langholt
16.10.2021: Nach eineinhalb Jahren trafen die Mitglieder des Arbeitskreises „Familiengeschichtliche Heimatforschung im Overledingerland" zu ihrem ersten Treffen nach der pandemiebedingten Pause im Gulfhaus Ostrhauderfehn zusammen.
Passend zur aktuellen Ausstellung im Gulfhaus „Johanniter an der Nordseeküste – Gemeinschaft, Glaube, Geschichte“ stand die Langholter Geschichte im Mittelpunkt des Nachmittages. Nach der Begrüßung durch Frank Groeneveld und einem Austausch von aktuellen Nachrichten über Forschungen und Neuigkeiten auf dem heimatkundlichen Gebiet erhielt Heinz Giermanns das Wort.
Mit seinem Vortrag: „Über die Bedeutung des Langholter Johanniterklosters für die Fehnentwicklung“ führte er die Anwesenden weit zurück in die friesische Geschichte. Beim Upstalsboom in Rahe bei Aurich trafen sich im Jahr 1231 die damaligen Oberhäupter Ostfriesland nach der Rückkehr vom 5.Kreuzzug nach Palästina. Bei dieser Versammlung wurde vermutlich beschlossen, dem Johanniterorden Land im Overledinger Moor im „langen Holtz“ zu schenken. Daraufhin entwickelte sich in Langholt erst ein kleines „Vorwerk“ und mit der Zeit ein Kloster.
Grabungen aus dem Jahr 1936 brachten bearbeitete Feuersteine zu Tage, deren Alter auf 7.000 bis 10.000 Jahre geschätzt wurde. Dies deutet darauf hin, dass es in diesem Gebiet vor den Mönchen bereits in der mittleren Steinzeit einen Siedlungsplatz gab.
Im „Groninger Vergleich“ vom 8.9.1313 wird das Kloster Langholt erstmals namentlich erwähnt. Leider sind viele Unterlagen, welche über die Geschichte des Klosters in Langholt hätten Auskunft geben können bei verschiedenen Ereignissen verloren gegangen. Heinz Giermanns erwähnte diesbezüglich z.B. die Streitereien nach 1528 mit Graf Enno II über Enteignungen von Klöstern im Verlaufe der Reformation oder die Heimsuchungen 1639 während des Dreißigjährigen Krieges durch den hessischen Generalleutnant Melander.
Mit viel Applaus bedankten sich die Teilnehmer des Geschichtskreises bei Heinz Giermanns für seinen Vortrag.
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