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Friesenhäuptling Focko Ukena stand im Mittelpunkt

14.01.2023: Viel zu erzählen hatten sich am heutigen Samstag im „Alten Fehnhaus“ in Ostrhauderfehn über 30 Mitglieder des Arbeitskreises „Familiengeschichtliche Heimatforschung" des Vereins Overledinger Geschichte e.V. bei ihrem ersten Treffen im neuen Jahr.

 

Nach der Begrüßung durch Frank Groeneveld wurden Informationen und Hintergründe über Berichte und Forschungen aus „Alten Zeiten“ ausgetauscht. Nach einer Teepause, in welcher die Teilnehmer die von Hillene Otten gebackenen „Öljeflurten“ genossen, berichtete Jann de Buhr (Neermoor) auf Plattdeutsch von den Ergebnissen seiner Forschungen zum Leben des Friesenhäuptlings Focko Ukena.

 

Erst vor sieben Jahren wurden bei der Anlegung eines neuen Baugebietes in Neermoor durch Zufall Hinweise zum Burgplatz der Familie Ukena gefunden, welche sich bei der heutigen Uko-Benen-Straße befand.

 

Geboren wurde Focko Ukena zwischen 1360 und 1370 in Neermoor, ein genaues Datum ist aufgrund wenig vorhandener Quellen nicht bekannt. Das Haus Ukena war laut Jann de Buhr nicht sonderlich begütert. Sie waren ursprünglich Gefolgsleute der mächtigeren Häuptlingsfamilie tom Brok (tom Brook). Da die Klöster Thedinga und Barthe zum Einzugsbereich Neermoors gehörten, dürfte Focko vermutlich hier unterrichtet worden sein. In der Folgezeit verlagerte Familie Ukena ihren Sitz nach Leer, wo die Fockenburg errichtet wurde.

 

Wie dem Ostfriesischen Urkundenbuch anlässlich der Verhandlungen vor Vertretern der Hansestädte unter der Federführung von Lüneburg in Lingen im Jahre 1410 zu entnehmen ist, zogen Focko Ukena und Keno tom Brok 1409 brandschatzend durch mehrere Dörfer des Overledingerlandes. Dabei wurde u.a. die Esseburg in Ihrhove zerstört.

Jann de Buhr mit einem Abdruck des "Ukena-Siegels"

Da die Familie tom Brok ihre Machtansprüche stetig steigerte lehnte sich Focko dagegen im Verbund mit anderen unzufriedenen Häuptlingsfamilien auf. 1427 errang er den entscheidenden Sieg bei der "Schlacht auf den Wilden Äckern" (Oldeborg-Engerhafe).

 

Hierdurch wurde Focko Ukena für kurze Zeit der mächtigste Häuptling von Ostfriesland. Jann de Buhr erläuterte, dass Ukena versuchte, Ostfriesland zu vereinigen. Damit einhergehend wollte er auch die friesischen Sprachen vereinheitlichen.

 

Weil Focko seine persönliche Machtposition weiter ausbauen wollte, schlossen sich seine ehemaligen Kampfgefährten in einem „Freiheitsbund“ gegen ihn zusammen. Seine Leeraner Fockenburg wurde 1431 von den Widersachern erfolgreich belagert und Focko Ukena konnte nur mit Glück ins niederländische Appingedam entkommen, wo er 1436 starb.

 

Mit viel Applaus bedankten sich die Arbeitskreismitglieder für den Vortrag.

 

 

Buchtipp: „Jeltko Iderhoff – ein namhafter Ihrhover – Drost von Berum (von Hermann Adams, 2002)

   Mine Oltmanns hatte ein altes Neujahrseisen für Jann de Buhr mitgebracht 

 

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Veröffentlichung

Sa, 14. Januar 2023

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